Heizungs-Update fürs Freibad Annen
Mit dem Blockheizkraftwerk Energiespitzen abfangen
Badespaß, aber effizient: Im Freibad Annen haben die Stadtwerke Witten die Heiztechnik modernisiert. Die Kombination aus Blockheizkraftwerk und Spitzenlastkessel kann sich auch für Unternehmen lohnen.
Wer im Sommer in Witten-Annen ins Freibad springt, muss keinen Sprung ins kalte Wasser wagen. Angenehme 24 Grad herrschen im großen Becken, die Sommersonne heizt das Wasser zusätzlich auf. Damit das auch so bleibt, haben die Stadtwerke Witten die Wärmeversorgung ihres Freibads grundlegend modernisiert. Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt durch Kraft-Wärme-Kopplung nun Wärme und Strom für das ganze Bad. Zwei Erdgas-Brennwertkesseln können zusätzlich Spitzenlasten abfangen und das deutlich effektiver als die alten Gaskessel. Die Pumpen werden mit Solarstrom vom eigenen Dach betrieben.
Ein Blockheizkraftwerk – ist das nicht passé in Zeiten der Wärmepumpe? „Das BHKW erlebt als dezentrale Energieversorgung gerade ein Comeback“, erklärt Christian Dresel, Gruppenleiter Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken. „Früher wurde es für die Grundlastversorgung in besonders strom- und wärmeintensiven Einrichtungen genutzt. Heute dient es eher der Spitzenlastversorgung.“ So kann das BHKW, anders als die Wärmepumpe, auch hohe Vorlauftemperaturen erzeugen und für die Heizsaison im Winter genutzt werden. Dann gleicht es auch die geringe Einspeisung von Solarstrom aus – hilft also über sogenannte Dunkelflauten hinweg.
Alternativen für die Zukunft
„Schon für Businesskunden mit einem Verbrauch von 100.000 kWh Erdgas kann der saisonale Einsatz eines BHKWs sehr attraktiv sein. Sie können darauf zurückgreifen, wenn viel Wärme benötig wird und die Strompreise hoch sind“, so Dresel. „Oder wenn sie beispielsweise nur im Winter ihre Hallen beheizen.“ Perspektivisch sieht er die Kraft-Wärme-Kopplung mit Biomethan oder Wasserstoff aus Windkraft als wichtigen Baustein für die Energiewende.
Auch im Freibad Annen kann das BHKW ohne großen Aufwand auf alternative Kraftstoffe umgerüstet werden. Bis es soweit ist, nutzen Christian Dresel und sein Team die neue Anlage im Freibad als Testobjekt für die Datenerhebung und Optimierung der Technik. . Nach der Optimierung der neuen Anlage soll dann auch eine passende Wärmepumpe für das Freibad ergänzt werden, um die Vorteile beider Technologien zu kombinieren. So möchten die Stadtwerke das Bad möglichst nachhaltig, aber auch wirtschaftlich betreiben. Die Ergebnisse kommen auch Stadtwerke-Kunden zugute. „Wir können Erfahrungen aus erster Hand teilen und in die Planung von Kundenanlagen einfließen lassen“, so Dresel.
Förderung für BHKW
Den Einsatz eines BHKWs empfehlen nicht nur die Stadtwerke-Experten. Auch für die Bundesregierung spielt die Technologie eine wesentliche Rolle in der Sicherung der Netzstabilität. Dank der angepassten Fördermöglichkeiten im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) ist nun auch der saisonale Einsatz eines BHKWs wirtschaftlich. „Eine Beratung zu dem Thema durch die Stadtwerke lohnt sich also“, sagt Dresel: „Wir finden die Heizungslösung, die im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes für Sie am wirtschaftlichsten ist.“ Auch eine Schritt-für-Schritt-Umrüstung wie im Freibad Annen kann sinnvoll sein und den Weg für die Wärmewende im Unternehmen ebnen.
Wer für die Zukunft vorsorgen will, kann sich von den Experten jederzeit beraten lassen. Und wer jetzt noch nicht an den nächsten Winter denken möchte, kann sich im Freibad Annen auch erst einmal treiben lassen. Die Freibadsaison ist eröffnet!

Vorteile eines Blockheizkraftwerks
- Effiziente Erzeugung von Strom und Wärme durch Kraft-Wärme-Kopplung
- Beitrag zur Netzstabilität im Rahmen der Energiewende
- Zukünftige Umrüstung auf Biomethan oder Wasserstoff möglich
- Verbesserte Förderbedingungen durch das KWKG
20 Tonnen CO2 erspart die neue Heiztechnik der Umwelt pro Jahr