Einstieg in den europäischen Emissionshandel
Jetzt rechtzeitig vorbereiten!
2027 geht der Deutschlands nationaler Emissionshandel in ein europäisches Emissionshandelssystem über. Was ist dann zu erwarten? Und wie können sich Unternehmen darauf einstellen?
Wer CO2 in Umlauf bringt, zahlt. Das hat Deutschland bisher national organisiert. In zwei Jahren ändert sich dies jedoch. Dann wird sein Emissionshandel vom neuen europäischen Emissionshandel für Verkehr und Wärme (ETS 2) abgelöst. Er bezieht sich vor allem auf Emissionen aus Gebäuden und dem Straßenverkehr. An ihm nehmen große Lieferanten fossiler Brennstoffe wie Heizöl, Erdgas und Benzin teil. Die Mehrkosten reichen sie an ihre Kunden weiter.
Anders als bisher gibt es ab 2027 aber keine festen Preise mehr, sondern sie bilden sich frei durch den Handel mit CO2-Zertifikaten. Deshalb ist noch nicht klar, wie viel dann eine Tonne CO2 kosten wird. Da der Zertifikatehandel der Europäischen Union (EU) helfen soll, bis 2050 klimaneutral zu werden, gibt sie im Laufe der Jahre immer weniger Zertifikate aus. Ist die Nachfrage hoch, weil die Emissionen weiterhin hoch sind, steigt der Preis. Liegt sie niedriger, weil Emissionen gesunken sind, sinkt auch er. Zurzeit sieht es aber nach dem ersten Szenario aus: Energielieferanten, die Zertifikate erwerben, müssen demnächst erst einmal mehr Geld auf den Tisch legen.
Prognosen für CO2-Preis
Aktuell beträgt der CO2-Preis im nationalen Emissionshandel 55 Euro pro Tonne. Ab 2026 soll er sich auch in Deutschland grundsätzlich am Markt bilden. Allerdings ist für 2026 ein begrenzter Preisbereich von 55 bis 65 Euro vorgesehen. Doch auch danach wird der Preis zunächst wohl nicht rasant in die Höhe schnellen: Bis Ende 2030 hat die EU
Maßnahmen eingeplant, die das verhindern sollen. Danach gilt es durch die zunehmende Verknappung der Zertifikate aber als wahrscheinlich, dass der Preis steiler ansteigt.
Für Unternehmen ist es also sinnvoll, bereits jetzt zu prüfen, ob und wie sie sich bei Energieversorgung und Mobilität unabhängiger von der CO2-Bepreisung und vom Energiemarkt machen können. Die Umstellung auf Erneuerbare Energien reduziert die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und die damit verbundenen Kostenrisiken. Fossile Energien werden zum einen durch politische Maßnahmen, wie die CO2-Bepreisung verteuert. Zum anderen unterliegen sie deutlichen geopolitischen Risiken, da sie in der Regel aus Ländern mit autoritären Staatsformen importiert werden.
Erneuerbare Energie und E-Mobilität
Mittlerweile hält der Markt mit Wärmepumpen, Photovoltaik und Speichersystemen zahlreiche Alternativen bereit, die sich individuell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Betriebes anpassen lassen. Die Stadtwerke bieten ihren Kunden bei PV, Speichern und speziellen Stromtarifen ein breites Portfolio an. Dazu gehört natürlich auch die Einrichtung von Ladesäulen für alle, die künftig auf Elektrofahrzeuge umsteigen wollen. Die Säulen lassen sich übrigens auch für mehrere Jahre pachten. So fallen statt hoher Anfangsinvestitionen lediglich verlässlich kalkulierbare Pachtraten an. Wer jetzt also seine Energie- und Wärmeversorgung clever plant, kann einem steigenden CO2-Preis gelassen entgegensehen.