Wärmepumpe als Klimaanlage: Kühler Kopf an heißen Tagen
21.04.2023
Geht es bei den Außentemperaturen heiß her, freut sich jeder über eine „gemäßigte Klimazone“ im Gebäude. Wer nicht ins Schwitzen kommen möchte, kann statt einer klassischen Klimaanlage eine Wärmepumpe einsetzen. Denn viele Modelle können auch kühlen oder lassen sich nachträglich entsprechend ausstatten. „Die Wärmepumpe arbeitet dann umgekehrt: Statt die Außenluft zum Heizen der Wohnräume zu nutzen, entzieht etwa die Luft-Wasser-Wärmepumpe ihnen Wärme und leitet sie nach draußen“, erklärt Christian Dresel vom Vertrieb Energiedienstleistungen der Stadtwerke Witten. Neben dieser aktiven Kühlung gibt es noch die passive Variante, zum Beispiel bei Erdwärmepumpen oder Grundwasserwärmepumpen. Hier wird die Wärme allein durch das Temperaturgefälle ins kältere Erdreich oder Grundwasser abgeleitet.
Ist das System gut geplant, kann die Wärmepumpe eine interessante Alternative zur Klimaanlage sein. „Sie bläst keine kalte Luft in den Raum, sondern kühlt ihn sehr angenehm“, weiß Dresel. „Allerdings senkt sie die Raumtemperatur nicht beliebig, sondern nur um bis zu drei Grad.“ Um Schwitzwasser zu vermeiden, das sich im Sommer bei hoher Luftfeuchtigkeit bildet, muss zudem ein sogenannter Taupunktwächter in der Anlage installiert werden.
Damit die Kühlung mit der Wärmepumpe gut funktioniert, dürfen die Räume nicht zu groß sein – und die Heizkörper nicht zu klein. „Bei zu geringer Oberfläche können sie die Raumluft nur bedingt herunterregeln“, sagt Dresel. Besser funktioniert die Raumkühlung mit Flächenheizungen in Fußboden, Wand oder Zimmerdecke. „Den größten Kühleffekt schafft hier eine Heizung in der Zimmerdecke, weil kalte Luft die Eigenschaft hat, nach unten zu sinken.“
Mit einem Klimasplitgerät herrschen den ganzen Sommer über angenehme Temperaturen im Büro.
Klimasplitgeräte als Alternative
Alternativ zu den „klassischen“ Wärmepumpen lässt sich eine Luft-Luft-Wärmepumpe zur Kühlung installieren. Sie wird auch als Klimasplitgerät bezeichnet, weil sie aus einem Außengerät besteht, das bis zu vier Innengeräte mit Kühlmitteln versorgt. Ein Gerät kühlt dabei jeweils einen Raum und wird an Wand oder Decke angebracht. „Der Installationsaufwand hält sich hier in Grenzen, weil das Klimasplitgerät Kälte an die Raumluft überträgt und dadurch keine Heizflächen benötigt“, erklärt Dresel. Allerdings sei diese Lösung nicht für jeden etwas: „Manche Menschen stört der Luftzug und das Geräusch des Gebläses.
Ein Klimasplitgerät wird zwar vornehmlich zur Kühlung eingebaut, doch „für die ersten kälteren Herbstabende kann es auch zum Heizen genutzt werden, wenn man die eigentliche Heizung noch nicht anschalten möchte.“ In Gebäuden wie etwa Supermärkten kann das Gerät allerdings auch im Winter für angenehme Temperaturen sorgen, so Dresel, denn „dort kommen noch zusätzliche Wärmequellen wie Beleuchtung und die Abwärme von Kühlgeräten hinzu.“
Während der Staat grundsätzlich den Einbau von Wärmepumpen mit Zuschüssen von bis 40 Prozent fördert, sind Klimasplitgeräte aktuell davon ausgenommen. Bei ihnen lohnt sich aber ebenso wie bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe die Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage: Wenn im Sommer Strom für den Kühlungsprozess benötigt wird, scheint die Sonne am stärksten und liefert den Anlagen jede Menge kostenlose Energie. Zudem bieten die Stadtwerke Witten PV-Anlagen auch im Pachtmodell an. Das spart die Anschaffungskosten und hat den Wartungsservice gleich mit im Paket.
Arten der Wärmepumpe
Luft-Wasser-Wärmepumpe: Sie nutzt die Wärmeenergie der Außenluft oder aus gewerblicher oder industrieller Abwärme und ist unkompliziert einsetzbar.
Sole-Wasser-Wärmepumpe: Sie wird auch „Erdwärmepumpe“ genannt und nimmt die Wärmeenergie aus dem Erdreich auf. Sie tut dies über tiefe Erdsonden oder flache Erdkollektoren und hat einen höheren Installationsaufwand.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Sie gewinnt Wärmeenergie aus dem Grundwasser und ist der effektivste Wärmepumpentyp. Sie hat einen höheren Installationsaufwand und ist nicht überall einsetzbar. So muss das Grundwasser zum Beispiel bestimmte Eigenschaften haben (passende Tiefe, ausreichende Menge, gute Qualität).
Luft-Luft-Wärmepumpe (Klimasplitgerät): Anders als die Luft-Wasser-Wärmepumpe überträgt sie Wärme nicht per Heizwasserkreislauf auf die Wohnräume, sondern über die Luft. Heizflächen sind nicht erforderlich.
Informationen zu Fördermöglichkeiten finden Sie auf der Webseite des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Sie interessieren sich für eine Wärmepumpe? Wir beraten Sie gerne:
Christian Dresel
Gruppenleiter Energiedienstleistungen und Energiekonzepte
Tel.: 02302 9173-370
edl@stadtwerke-witten.de
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