Ungenutzte Flächen aufspüren: Photovoltaik auf dem Firmengelände
17.10.2022
Wer durch Bayern fährt, kommt häufig an großen Feldern vorbei, auf denen kein Getreide oder Gemüse geerntet wird, sondern Strom. PV-Freiflächenanlagen prägen hier schon lange das Landschaftsbild. Im Ruhrgebiet hingegen sind solche Anlagen eine Rarität – unser dicht besiedelter Ballungsraum bietet schlicht nicht den Platz dafür. Hier gilt es, im urbanen Raum Flächen zu identifizieren, die bislang ungenutzt sind – oder sogar doppelt genutzt werden könnten.
Mehrere städtische Gebäude in Witten haben es in den vergangenen Jahren bereits vorgemacht, wie das zum Beispiel gelingen kann. So haben die Stadtwerke Witten beispielsweise das Schiller-Gymnasium und das Verbundwasserwerk mit Technik und Know-how dabei unterstützt, auf ihren Dächern Photovoltaikanlagen zu errichten. Und auf ihrem eigenen Gelände haben die Stadtwerke gleich drei Dächer erschlossen: Auf dem Lager, der KFZ-Halle und der Zentralwerkstatt erzeugen sie seit Längerem PV-Strom.
„Auch viele Unternehmen in unserer Stadt verfügen nach wie vor über ungenutzte Dachflächen auf Hallen oder Verwaltungsgebäuden“, weiß Christian Dresel, Gruppenleiter Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken Witten. „Angesichts drastisch gestiegener Energiepreise ist es attraktiver denn je, auf ihnen Sonnenstrom zu produzieren.“ Gleiches gilt für die Dächer von Mehrfamilienhäusern: „Hier ist noch sehr viel Potential“, so Dresel. „Aber die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen machen es aktuell noch schwer, sogenannten ,Mieterstrom‘ anzubieten.“
Stadtwerke-Experte Christian Dresel weiß: Es gibt noch viel ungenutztes Sonnenpotenzial in Witten.
Doch nicht nur vorhandene Dächer lassen sich gewinnbringend nutzen. Es kann sich auch lohnen, andere Flächen auf dem Gelände für die Solarstromgewinnung zu überbauen. In NRW ist dies für neu angelegte Parkflächen an Nichtwohngebäuden sogar Pflicht. Seit Anfang 2022 müssen sie ab 35 Stellplätzen überdacht und mit PV-Anlagen ausgestattet werden.
Auch für große bestehende Parkflächen auf Unternehmensgeländen kann diese Doppelnutzung eine gute Idee sein. Und nicht nur für die: Lager- oder Freiflächen können ebenfalls für eine solche Überbauung in Frage kommen. Der Aufwand ist dann höher als bei der Montage von PV-Modulen auf bereits vorhandene Dachflächen. Aber angesichts von Strompreisen, die auch langfristig vermutlich nicht mehr auf das Niveau der Vergangenheit zurückgehen werden, lohnt sich die Investition in vielen Fällen.“
Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) könnte zudem sogar dafür sorgen, dass auch in NRW künftig Solarstrom vermehrt vom Acker kommt. Stichwort: Agri-Photovoltaik. Damit ist gemeint, dass landwirtschaftliche Flächen doppelt genutzt werden, nach dem Motto: unten Gemüse, oben Strom. Für diese Doppelnutzung gab es in Deutschland bislang hohe rechtliche Hürden. Mit dem neuen EEG ändert sich das ab 2023. Agri-PV kann nicht nur der Energiewende hierzulande weiteren Schub verleihen, sie bringt auch für die Landwirte erhebliche Vorteile mit sich: Manche Gemüsesorten gedeihen zum Beispiel besser, wenn sie nicht permanent im direkten Sonnenlicht stehen. Zudem puffert die Doppelnutzung die Risiken möglicher Ernteausfälle ab.
Ob Stadt oder Land, Gebäude oder Gelände: Die Suche nach geeigneten Flächen für die Photovoltaik lohnt sich. „Besonders einfach und wirtschaftlich umzusetzen sind Anlagen auf bereits vorhandenen Dächern“, so Christian Dresel. „Wir bei den Stadtwerken beraten Sie gerne zum Thema Aufdach-Lösungen. Gemeinsam schauen wir uns an, ob und unter welchen Voraussetzungen sich die Nutzung Ihrer Dachflächen im konkreten Fall lohnt, und unterstützen Sie bei der Realisierung.“ Interessenten sollten sich jedoch darauf einstellen, dass es aufgrund der hohen Nachfrage aktuell zu längeren Wartezeiten bei Beratung, Angeboten und Anlagenbau kommen kann.“
Sie möchten auf Ihrem Dach künftig Sonnenstrom erzeugen? Dann machen Sie jetzt den Photovoltaik-Check der Stadtwerke Witten für Ihr Unternehmen!
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