Heizung: Sparen mit Gebäudeleittechnik
20.07.2021
Alles im Blick: Wilfried Ponischowski (links) und Christian Dresel an der Blote-Vogel-Schule.
Klassenzimmer, Werkstätten, Musikräume, Küche, Festsaal und der angrenzende Kindergarten: Das Heizungssystem der Blote-Vogel-Schule muss einiges leisten, damit es alle schön und zuverlässig warm haben. Sein Herzstück ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt. Doch wie gelingt es, jeden Raum zu jeder Zeit optimal zu temperieren – und das bei möglichst niedrigem Energieverbrauch?
Das Geheimnis ist eine vom Wittener Ingenieurbüro envi entwickelte Gebäudeleittechnik in der Cloud. „Darüber können wir die Verbräuche analysieren, Heizzeiten nach Bedarf steuern und die Anlage noch effizienter machen“, erklärt Christian Dresel, Gruppenleiter Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken Witten. Das Besondere der internetbasierten Lösung: „Sie wird für jede Anlage individuell programmiert, um diese aus der Ferne überwachen und steuern zu können. Dabei helfen die Erkenntnisse aus der Datenauswertung vieler Anlagen, um die optimierte Einstellung für unterschiedliche Nutzeranforderungen zu finden“, erklärt envi-Geschäftsführer Wilfried Ponischowski.
Seit vorigem Sommer kommt die Technik an der Waldorfschule zum Einsatz. In der Praxis bedeutet das: Parameter wie Betriebszeiten, Vorlauftemperaturen und Co. sind jetzt immer im Blick und können schnell und unkompliziert angepasst werden. Reicht es zum Beispiel, die Heizung morgens erst um halb sieben hochzufahren? Und müssen nach Süden ausgerichtete Gebäudeteile womöglich anders versorgt werden als jene im Norden?
Steuerung für Komfort und Effizienz
Fragen wie diese lassen sich nun viel leichter und genauer beantworten als zuvor. Dafür beobachten die betreuenden Expert*innen, was passiert, wenn bestimmte Einstellungen am Heizsystem verändert werden, analysieren die Ergebnisse, und ziehen ihre Schlüsse daraus. „Das machen wir so lange, bis wir die optimalen Betriebseinstellungen definiert haben“, so Dresel. „Anpassungen sind dabei jederzeit möglich und vieles läuft automatisiert.“
Smarte Steuerung für bestmöglichen Komfort und Energieeffizienz also! Ein weiterer Vorteil: Die Technik hilft, Fehler zu finden. „Dank der gesammelten Daten wissen wir zum Beispiel, bei welchen Außentemperaturen die Schule wie viel Energie verbraucht“, erklärt Dresel. „Sind die Werte plötzlich deutlich höher, kann dies darauf hindeuten, dass ein Monteur nach getaner Arbeit vergessen hat, die Pumpe zurück in den Automatikbetrieb zu stellen. Normalerweise fällt so etwas erst spät auf. Das System hingegen wirft sofort eine Warnmeldung aus.“
Derzeit versucht das Team herauszufinden, warum bestimmte Bereiche der Schul-Aula über die Lüftungsanlage nicht schnell genug warm werden. Die Daten verraten schon mal: Nicht ein zu wenig an Energie ist das Problem. Der Fehler scheint in der Verteilung zu liegen. „Dank unserer Software können wir zielgerichteter diagnostizieren und sparen zeitaufwändige Begehungen“, so Ponischowski.
Die Heizungsanlage läuft dank der modernen Gebäudeleittechnik besonders effizient.
Fruchtbare Kooperation
Nicht nur an der Blote-Vogel-Schule, auch in einigen Wittener Mehrfamilienhäusern sorgt die moderne Gebäudeleittechnik bereits dafür, dass Heizgas gespart wird und BHKWs effizienter laufen. Künftig möchten die Stadtwerke ihr großes Heizkraftwerk in Bommern ebenfalls mit der Technik der Firma envi ausstatten. Mehrere Messpunkte an unterschiedlichen Stellen im Netz sollen dann dabei helfen, Verbrauch und Erzeugung noch besser aufeinander abzustimmen – und langfristig Primärenergie zu sparen.
Doch nicht nur eine Nachrüstung lohnt sich: „Wer in absehbarer Zeit eine neue Heizung benötigt, investiert im Idealfall schon vorher in Gebäudeleittechnik“, sagt Christian Dresel. „Denn mit den vorab gesammelten Daten lassen sich gerade komplexere Anlagen noch effizienter planen.“
Dass die Stadtwerke in Sachen Gebäudeleittechnik auf die Unterstützung von envi setzen, kommt dabei nicht von ungefähr. Seit über 15 Jahren werden solche Effizienzservices durch das Ingenieurbüro weiterentwickelt und fast 200 Anlagen darüber betreut – entsprechend groß ist das Know-how in diesem Bereich. „Wir haben die Kund*innenkontakte und das energiewirtschaftliche Wissen, unser Partner envi die technische Expertise“, so Dresel. „Indem wir unsere Kernkompetenzen zusammenbringen und Synergien nutzen, können wir Projekte besonders effizient abwickeln“, ergänzt Ponischowski.
Die Blote-Vogel-Schule war eines der ersten gemeinsamen Unternehmen und es wird nicht das letzte sein – so viel steht fest. Denn auch für die Kund*innen hat die Teamarbeit nur Vorteile. Für sie gibt es dadurch Heizung plus Gebäudeleittechnik aus einer Hand – perfekt optimiert für mehr Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. „So tragen wir alle gemeinsam dazu bei, die Klimaziele auf lokaler Ebene zu erreichen“, sagt Ponischowski. Die Blote-Vogel-Schule ist für eine energieeffiziente Zukunft schon gewappnet. Wann rüsten Sie sich?
Alles aus einer Hand: Wärme im Contracting-Modell
Die Stadtwerke Witten bieten Ihnen Wärme von A bis Z. Angefangen bei der Analyse Ihres Energieverbrauchs über die Planung und Installation der Heizungsanlage bis hin zur regelmäßigen Wartung – all das gibt es im komfortablen Contracting-Modell und in Kombination mit moderner Gebäudeleittechnik, die den Betrieb Ihrer Anlage noch effizienter macht. Lassen Sie sich von uns beraten!
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