Energiemarkt: Pandemie, Preise und Potenziale
09.12.2021
Die Corona-Pandemie hat die Welt in den Ausnahmezustand versetzt. Längst ist sie nicht mehr nur eine Gesundheitskrise. Auch die Weltwirtschaft läuft nicht mehr rund: Lieferketten sind ins Stocken geraten, zahlreiche Rohstoffe und elektronische Produkte werden knapp, und auch die Preise für Energie – zum Beispiel Strom und Gas – haben 2021 am Großhandelsmarkt enorm zugelegt. Was sind die Hintergründe dieser Entwicklung?
In den vergangenen Jahren waren die Beschaffungskosten, die Energieversorger etwa für Strom bezahlen mussten, relativ konstant. Ganz anders 2021: In diesem Jahr haben sich die Preise sowohl für Strom als auch für Gas für das Lieferjahr 2022 fast verdreifacht.
Weltweit steigende Nachfrage
Ein Grund hierfür ist die konjunkturelle Erholung: Rund um den Globus hat die Wirtschaft 2021 nach teils heftigen Einbrüchen im Vorjahr wieder Fahrt aufgenommen. Das hat zu einer weltweit deutlich steigenden Nachfrage geführt, die die Preise für Energie und viele andere Güter in die Höhe getrieben hat. Beim Gas kam noch dazu, dass die Gasspeicher in der EU nicht gefüllt waren, das erhöhte die Nachfrage zusätzlich.
Doch die turbulente Situation auf den Weltmärkten ist nicht der einzige Grund für die gestiegenen Energiepreise. „Auch die Kosten für die Produktion von konventionellem Strom sind gestiegen“, erläutert der bei den Stadtwerken Witten für die Beschaffung zuständige Abteilungsleiter Nikolaos Amanatidis. „Denn der Preis für die CO2-Zertifikate, die man hierfür benötigt, hat sich in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verdoppelt.“
Beim Gas wird sich Anfang 2022 zudem der Anstieg des von der Bundesregierung eingeführten nationalen CO2-Preises auswirken: „Er wird wie geplant von 25 auf 30 Euro pro Tonne CO2 steigen“, so Nikolaos Amanatidis. Der CO2-Preis wird genau wie Steuern und Abgaben in die Energiepreise einkalkuliert. Mit dem CO2-Preis sollen Anreize für umweltschonendes Verhalten gesetzt werden. Die Einnahmen dienen der Finanzierung von Maßnahmen wie der Förderung von Gebäudesanierungen und kommen so direkt dem Klimaschutz zugute. Zudem wurde mit ihrer Hilfe die Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf Strom gesenkt. „Leider kann die Senkung der EEG-Umlage aber den Anstieg der anderen Preisbestandteile nicht vollständig kompensieren. Unter dem Strich steigt daher der Strompreis für Kunden, die erst gegen Ende des laufenden Jahres die Energie gekauft haben“, fasst Nikolaos Amanatidis zusammen.
Effizienz steigern und Kosten senken
Auf die externen Faktoren, die die Energiepreise treiben, haben die Stadtwerke keinen Einfluss. „Aber wir können unseren Kunden dabei helfen, an anderer Stelle Energiekosten zu senken“, sagt Christian Dresel, Gruppenleiter in der Abteilung Energiedienstleistungen. So berate man Geschäftskunden dazu, welche Effizienzpotenziale noch genutzt werden können. „Oft lässt sich zum Beispiel mit der Erneuerung einer Heizungsanlage oder der Umstellung der Beleuchtung auf LED eine Menge Geld sparen“, so Dresel. Mit einer eigenen Photovoltaikanlage auf dem Firmendach lasse sich Strom für den Eigenverbrauch zu attraktiven Konditionen selbst erzeugen. „Und auch die Umstellung der Firmenflotte auf Elektroautos kann aufgrund der niedrigeren Verbrauchskosten sehr interessant sein“, weiß Dresel. „Wir schauen gerne gemeinsam mit unseren Kunden, an welchen Hebeln man ziehen kann, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen.“
Ihr Ansprechpartner
Christian Dresel
Vertrieb Energiedienstleistungen
Tel.: 02302 9173-331
christian.dresel@stadtwerke-witten.de
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